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So bleibt die Wohnung ohne Klimaanlage schön kühl

Bauen & Wohnen

Endlich ist der Sommer da! Nach dem eher feucht-kühlen Frühjahr fühlen sich die ersten Sonnenstrahlen gut an. Die sommerliche Witterung hat aber auch eine Kehrseite: Unsere Wohnungen heizen sich oft unangenehm auf, wenn der „Lorenz“ über viele Stunden zum Fenster hineinscheint. Wir haben ein paar Tipps für Sie, um auch im Sommer in der Wohnung einen kühlen Kopf zu behalten.

Viele Verbraucherinnen und Verbraucher greifen zu Ventilator und Kleimklimagerät, um in den eigenen vier Wänden einen kühlen Kopf zu behalten. Angesichts der Klimaerwärmung sind diese stromfressenden Elektrogeräte allerdings nicht die ideale Wahl. Kältetechnik ist nach Angaben des Umweltbundesamtes (UBA) verantwortlich für 14 Prozent des deutschen Stromverbrauchs, und sie verursacht fünf Prozent aller Treibhausgasemissionen. Zur Kältechnik zählt natürlich viel mehr als Haus-Klimaanlagen, so etwa die Aggregate von Kühlhäusern. Trotzdem gilt: Was hilft uns die angenehm kühle Wohnung, wenn es auch wegen der Klimageräte um uns herum immer heißer wird?

Bei Neubauten oder Renovierungen gibt es die meisten Möglichkeiten

Verantwortungsvoll handelt also, wer darauf achtet, seine Wohnung klimaschonend und vielleicht sogar ohne elektrische Geräte zu kühlen. Wer geraden neu baut oder ein Haus oder eine Wohnung renoviert, hat dabei wesentlich mehr Einfluss auf den Energiehunger und die Kälte- und Wärmeresilienz der eigenen Immobilie. In diesen Fällen ist es möglich, durch neue Isolierungen, neue Fenster, neue Leitungen und einiges mehr Einfluss auf den Energieverbrauch zu nehmen. Fachhändler und qualifizierte Handwerksbetriebe beraten dazu gern.

Erste Hinweise zur klimafreundlichen Gebäudeklimatisierung hat das UBA in einer informativen Broschüre zusammengestellt. Darin erfahren Architekten, Bauherren und Planer unter anderem alles Wichtige zu verschiedenen Verfahren zur Kälteerzeugung, zu Kältemitteln und zu den energieeffizientesten Verfahren.

Klimageräte beseitigen nur die Symptome

Viel häufiger werden allerdings Bewohnerinnen und Bewohner in Bestandsgebäuden die Temperaturen in ihren Wohnungen optimieren wollen. Hierbei helfen einige Tricks, die meist einfach umzusetzen sind. Vor allem wird dabei meist auf Ventilatoren und Klimageräte verzichtet. Denn, darauf weist die Verbraucherzentrale zu Recht hin: „Klimageräte beseitigen nur die Symptome der Hitze, nicht die Ursache des Problems!“ Wenn es doch ein elektrisches Helferlein sein soll, rät die Verbraucherzentrale zum Ventilator. Dieser bewegt die warme Luft, was wir Menschen zumindest als angenehmer empfinden als stehende Hitze.

Lüften, lüften, lüften

Demgegenüber gehört richtiges Lüften zu den wirksamsten Abkühlmethoden. Dies erscheint auch logisch. Was sollte besser gegen heiße Luft im Innern helfen, als zum richtigen Zeitpunkt die warme Luft herauszulassen und kühlere Luft nachzuführen – am besten mit Durchzug? Es ist ratsam, die sogenannte Phasenverschiebung der Wärmedämmung zu nutzen. Die Dämmung des Gebäudes sorgt nämlich dafür, dass die tagsüber eingedrungene Wärme noch lange in den Räumen verbleibt. Am besten öffnen Sie also nachts – oder zumindest erst dann, wenn es draußen kühler als drinnen ist, die Fenster, rät bauen.de. Tagsüber bleiben dann „die Schotten dicht“. Es gibt allerdings auch Stimmen, die zu tagsüber geöffneten, aber beschatteten Fenstern raten, um für leichte Luftbewegung zu sorgen und „stehende“ Hitze zu vermeiden, die als besonders unangenehm empfunden wird.

Machen Sie Ihre Schränke auf!

Lüften Sie übrigens auch ihre Schränke im Sommer! Warum? Auch geschlossene Schränke speichern warme Luft, erklärt Deutschlandfunk Nova. Sie werden also im Zweifelsfall zu Heizkörpern und verzögern die Abkühlung, wenn Sie abends und nachts kühle Luft von außen in die Wohnung lassen möchten. Tolle Wärmespeicher sind auch Sofadecken oder Teppiche. Was im Winter sehr angenehm ist, stört an Sommertagen. Wärmende Decken wandern im Sommer also am besten in den Keller.

Außenliegender Sonnenschutz ist am effektivsten

Apropos Schotten dicht machen: Natürlich sollten nicht nur die Fenster geschlossen, sondern – soweit vorhanden – die Jalousien oder Rollos heruntergelassen werden. Dabei sollten wenn möglich immer außenliegende Rollläden, Raffstores oder Jalousien genutzt werden. Diese gelten laut Verbraucherzentrale als effektivste Sonnenschutzmaßnahmen.

Auch Markisen oder Sonnensegel können verhindern, dass die Sonne direkt aufs Fenster scheint. Allerdings müssen all diese Komponenten nachträglich montiert werden. Mieterinnen und Mieter müssen sich dies also von ihren Vermietenden genehmigen lassen. Zudem verdunkeln Jalousien und Rollos die Wohnung auch erheblich. Deswegen ist es oft ratsam, die Sonnenschutzkomponenten mit einer automatischen Steuerung mit Licht-, Temperatur- und Wettersensoren zu versehen, die die Beschattungselemente dann lüftet, sobald die Licht- und Temperatursituation es wieder zulässt.

Sonnenschutzfolien helfen gut, haben aber Nachteile

Ähnlich effektiv, aber gleichermaßen lichtabhaltend sind auch Sonnenschutzfolien. Sie werden außen auf die Fensterscheiben aufgebracht und halten Licht und Wärme davon ab, in die Wohnung vorzudringen. Tatsächlich sind sie aber jeweils auch getönt, so dass es in der Wohnung deutlich dunkler wird. Den Wärmeschutz bezahlen Verbraucherinnen und Verbraucher dann mit dem früheren Einschalten der Beleuchtung.

Wer weder Folie auf seine Fenster kleben möchte, noch außenliegenden Sonnenschutz nachrüsten kann, hat vielleicht einen Balkon oder eine Terrasse. Dann hilft es bereits ein wenig, einen Sonnenschirm so aufzustellen, dass er die Fensterseite beschattet, oder eine große Kübelpflanze schattenspendend vor die Fenster zu stellen.

Ein Lob der nassen Decke

In jeder Wohnung umsetzbar ist die folgende von utopia.de empfohlene Maßnahme. Ein deutlicher Kühlungseffekt wird erzielt, wenn feuchte Handtücher oder Decken vor die Fenster gehängt werden oder auf einen Wäscheständer in der Wohnung platziert werden. Die Stoffe werde nach und nach trocknen. Physikalisch ziehen die trocknenden Teile dabei Wärme aus der Luft. Diese sogenannte Verdunstungskälte kühlt somit auch die Wohnung. Es muss allerdings darauf geachtet werden, dass die Wohnung gut durchlütet wird. Sonst droht Schimmelbefall.

Bei allen Sonnenschutzmaßnahmen, vor allem denen, die in der Wohnung angebracht werden, sollte auf umweltfreundliche Materialien geachtet werden. Darauf weist unter anderem Schöner Wohnen hin. Denn mit der Temperatur steigt im Sommer in geschlossenen Räumen auch die Luftfeuchtigkeit an. So entstehen ideale Bedingungen, um Schadstoffe aus Baustoffen und und anderen Materialien freizusetzen. Die Raumluft kann also gegebenenfalls nicht nur unangenehm schwül, sondern tatsächlich auch gesundheitsgefährdend werden.

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